12.07.2022
Als „ökosystemische urbane Intervention“ beschreibt Marie Davidová das Insektenhotel, das seit dem 11. Juli die Biodiversität inmitten der Stuttgarter Innenstadt fördern soll. Neben dem Bestäubergarten und Nistkammern für Bienen beherbergt es auch allerlei technische Komponenten: Über Sensoren werden Feuchtigkeit und Temperatur in der Umgebung gemessen, sodass für die Pflanzen ein optimales Klima geschaffen werden kann. Mittels Machine Learning wird die Aktivität der Bienen beim Bestäuben und damit der Erfolg des Projekts aufgewertet.
Interessant für den Holzbau sind die parametrischen Panels, also die schuppenartig angeordneten Sägefurniere, die ihre Form mit den Umgebungsbedingungen stark ändern. Sie wurden mit einer Stärke von nur einem halben Zentimeter in Längsrichtung als Sekante aus Kiefernholz herausgeschnitten. Verändern sich nun Temperatur und Feuchtigkeit, können sich die Sägefurniere so stark krümmen, dass sie die innenliegenden Nistkammern mehr oder weniger öffnen. Der Nistkasten passt sich an die Wetterbedingungen an und schafft damit mehr Komfort für seine Bewohner.
Aufgrund der geringen Stärke können solche Sägefurniere nicht in normalen Sägewerken hergestellt werden, sondern müssen von flexiblen Sägereien wie der Holzverarbeitung Biekert hergestellt werden. Nicht nur die Vermittlung der Sägerei durch digitize wood, auch die Planung und Umsetzung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten der Universität Stuttgart und weiteren Institutionen hat dazu beigetragen, dass POL – AI ein echtes CoDesign Projekt wurde.
Das Projektteam suchte sich unter anderem Beratung für Ökosysteme, digitale Fertigung, Planungswerkzeuge, Konstruktion und CoDesign Methoden. Und nicht zuletzt trug die Offenheit und Unterstützung des Maritim Hotels als direkter Nachbar des sozialwissenschaftlichen Instituts mit der Bewirtung der Veranstaltung und der Beherbergung des Prototyps an ihrer Fassade zum Gelingen der Präsentation bei.
Die Gruppe CLIMAX verwandelte die Präsentation mit ihrer live Tanzperformance in einen besonderen Abend. Tegest Pecht-Guido tanzte eine Choreographie von Miroslav Kochánek in Begleitung von Alec de Bruyn an der Gitarre. Der Insektenhort bildete dabei Kulisse und Sinnbild für das unermüdliche Kreisen Pecht-Guidos.
Design: Marie Davidová, Martha Teye, Mariah Guimaraes di Stasi - SOWI
Ecosystem Consultancy: Leonie K Fischer - ILPÖ, Mike Thiv - State Museum of Natural History Stuttgart, KomBioTa
Digital Fabrication Consultancy: Tobias Schwinn - ICD
Grasshopper Consultancy: Zuardin Akkbar - ICD, Šimon Prokop – MOLAB, FA CTU Prague, Lasath Siriwardena - ICD
Structural Consultancy: Gregor Neubauer - ITKE
Student Assistants: Mengxi He, Harrison Hildebrandt, Wai Man Chau, Alexandra, Pelin Asa, Chien Chun Kuo - ITECH
Students: Emilija Blagojevic, Robin Hillebrecht, Theresa Hillemanns, Maren Schaal, Marcel Spielvogel – Architecture, Urbanplanning, Masterplanning and Participation
CoDesign: Leonie K Ficher, Dylan Wood, Matthias Maier, Waltraud Zeller
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